Steinbach. Wer seine Grenzen kennenlernt, muss nicht zwingend am Ende seiner Fähigkeiten oder Belastbarkeit sein. Es kann auch sein, dass er sich einfach ansieht, wo seine Heimatstadt anfängt und endet. So wie die 23 Teilnehmer, die jetzt mit dem Verein für Geschichte und Heimatkunde zur Grenzsteinwanderung aufbrachen. Nachdem der Verein bereits im vergangenen Jahr einen Teil des aktuellen Grenzverlaufs erkundet hatte, lief die Gruppe dieses Mal von der südlichsten Eiche des Taunus am Grenzstein Nummer eins auf dem alten Viehtriebsweg, wie Ilse Tesch, die Vorsitzende des Geschichtsvereins, berichtet. Ziel war die Waldflur Nummer eins, wo Steine mit eigener Markierung den Steinbacher Stadtwald „abmarken“, wie Tesch erklärte. Die Gruppe, die unter Führung von Vorstandsmitglied Kai Hilbig unterwegs war, erfuhr, dass | | früher sogenannte Lochbäume als Grenzsteine dienten. Diese hatten Kerben in Kniehöhe. Im Bereich der Hohen Mark seien im 16. Jahrhundert Grenzsteine gesetzt worden. Ilse Tesch und Heide Margraf berichteten den Teilnehmern unterwegs von der Zugehörigkeit Steinbachs zur Kronberger Mark und zur Hohen Mark. „Als die Kronberger Mark schließlich 1809 aufgelöst wurde, erhielt Steinbach den oberen Teil des Altkönigs und 1810 in einer Nachbereinigung die Looshecke. Bei Auflösung der Hohen Mark bekam Steinbach den Heidewald“, erzählte Tesch. Die Gruppe konnte auf ihrer Tour viele Fragen stellen - und bekam fachkundige Antworten. Denn mit von der Partie war Hanspeter Borsch, der für Steinbach zuständige Obmann für Grenzsteine im Hochtaunuskreis. |