Verein für Geschichte und Heimatkunde Steinbach

 

 

19.05.2009 LokalesSteinbach

Aus Deponaten werden Exponate

 

         

 

Im Kreise vieler Wegbegleiter weihte das Museumsteam – Heide Margraf, Heidrun Möhle und Ilse Tesch – am Samstag «sein» Heimatmuseum ein. Da die Kellerräume im Backhaus die vielen Gäste nicht hätten fassen können, fand die Feierstunde im Bürgerhaus statt.

Steinbach. «Heute ist für unseren Verein ein großer Tag», sagte Ilse Tesch in ihrer Begrüßung. Schließlich habe man sieben Jahre darauf hingearbeitet: «Unser Traum von einem neuen Museum ist aber nun Wirklichkeit geworden.»

Auch Staatsminister Jürgen Banzer (CDU) sah in dieser Zusammenkunft ein Familientreffen und erinnerte sich an seinen ersten Besuch im Heimatmuseum von Lappersdorf: «Als unser Lehrer diesen Ausflug ankündigte, entglitt uns erst einmal ein typisches Schülerstöhnen.» Doch rückblickend habe diese Erfahrung dazu beigetragen, Wurzeln zu legen, «die man nie vergisst». Daher hoffte er für die Einrichtung auf viele Besuche von Kindergartenkindern und Schülern: «Denn eine Bindung an einen Ort entsteht, wenn Wurzeln da sind.»

Landrat Ulrich Krebs (CDU) freute sich, mit dem Steinbacher nunmehr insgesamt 26 Museen im Hochtaunuskreis zählen zu können: «Sie sind Anknüpfungs- und Identifikationspunkt für die Heimat- und Geschichtsarbeit.»

«Das Museum ist einer der wenigen Punkte, der bei den Parteien nicht umstritten ist», stellte Stadtver-ordnetenvorsteher Dr. Franz Weyres (CDU) fest und lobte die Arbeit der Vereinsmitglieder:

 «Sie haben aus den beengten Räumen ein wahres Schmuckstück gemacht.» Und Bürgermeister Peter Frosch (CDU) würdigte: «Aus den Deponaten haben Sie Exponate gemacht.» Zugleich erinnerte er an wichtige Wegbegleiter wie Stadthistoriker Manfred Hundt und die ehemalige Vereinsvorsitzende Ruth Rahmel. Grußworte gab es auch von Dr. Hanno Broo vom Hessischen Museumsverband und von Marianne Beckert von der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Geschichts- und Heimatvereine.

Vereinsvorsitzende Ilse Tesch erinnerte in ihrer Rede auch an das «Vorgängermuseum». Es befand sich in der Gartenstraße 10 in einer ehemaligen Garage und galt lange als das kleinste Museum in Hessen. Dem damaligen Vorstandsmitglied Ursula Heimes sei die Idee zu verdanken gewesen, das Stadtarchiv aus dem Keller des Backhauses in das eigene Archiv in der Gartenstraße 22 zu integrieren und den frei gewordenen Raum zum Museum umzugestalten.

2002 habe schließlich die Aufbauarbeit begonnen, in der das Team viel Zeit mit Handwerkern verbrachte, «die hinsichtlich der Fertigstellung und Weiterarbeit voneinander abhängig waren». Hinzu sei gekommen, dass es keine Inventarisierung gab und eine Forschungsphase eingelegt werden musste. Schätzungsweise seien in den zurückliegenden sieben Jahren mehr als 3000 Arbeitsstunden erbracht worden: «Wir sind jedoch der Meinung, dass sich dieser Einsatz gelohnt hat und dass es uns mit unserer Ausstellung gelungen ist, wieder ein Fenster für die Geschichte Steinbachs zu öffnen.» pit